Die Sinnlichkeit des Digitalen

Die Sinnlichkeit des Digitalen

Dr. Axel Kuhn sitzt, mit einem elektronischen Lesegerät in der Hand, vor einem Bücherregal
Sie bedeuten nicht das Ende für das gedruckte Buch, sondern etablieren eine weitere Form des Lesens: Dr. Axel Kuhn steht elektronischen Lesegeräten gelassen gegenüber. (Bild: FAU/David Hartfiel)

Manch einer mag sich nicht so recht mit E-Readern und Tablets anfreunden, zu wenig sinnlich sei das Leseerlebnis, die Ästhetik des gedruckten Buches abhandengekommen, so das Urteil. Dem digitalen Lesen eine Chance zu geben, dafür plädiert Buchwissenschaftler Dr. Axel Kuhn.

Interview: Matthias Münch

Seit einigen Jahren wird von der Ablösung des gedruckten Buchs durch das E-Book gesprochen. Wann lesen wir nur noch digital?

Ich bin mir sicher, dass das gar nicht der Fall sein wird. Mit der Einführung des Amazon Kindle und des Apple iPad wurde um das E-Book eine große Euphorie ausgelöst, und tatsächlich gab es in den folgenden Jahren auch große Zuwachsraten. Inzwischen befinden wir uns aber in einer Phase der Konsolidierung: E-Books haben in den USA aktuell einen relativ stabilen Marktanteil von zirka 25 Prozent erreicht, in Deutschland sind es gegenwärtig etwa fünf Prozent. Der Anteil wird hierzulande zwar in den nächsten Jahren noch weiter steigen, aber eher moderat. Selbst bei den sogenannten Digital Natives, also jenen, die mit dem Internet und mit Smartphones aufwachsen, sind gedruckte Bücher nämlich weiterhin außerordentlich beliebt. …weiterlesen