Blockchain-Technologie für die Industrie

Blockchain-Technologie für die Industrie

Vier Personen stehen in einer Reihe in einer Art Werkstatt
Bild: FAU/Christina Dworak

FAU-Wissenschaftler machen die Blockchain-Technologie für die manipulationssichere Übertragung von Produktionsdaten nutzbar

„Wir machen nichts mit Kryptowährungen!“, betont Dr. Thilo Bauer, Wissenschaftler am Computer-Chemie-Centrum der Naturwissenschaftlichen Fakultät der FAU und Leiter des CLINGON Projekts. Dieser Aspekt ist ihm im Zusammenhang mit seinem neuesten Forschungsprojekt ganz besonders wichtig und durchaus auch nachvollziehbar. Denn gemeinsam mit Dr. Michael Lechner, Abteilungsleiter Umformtechnik und Digitalisierung am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie der Technischen Fakultät der FAU, beschäftigt er sich mit dem Boomthema in der Finanz- und Technikwelt der letzten Monate – Blockchain. Das könnte in Bezug auf ihr gemeinsames Projekt zu Missverständnissen führen.

Wie Perlen an einer Kette

Kryptowährungen wie Bitcoin, Iota oder Ethereum gelten in der Finanz- und Technikwelt als neuer Hype und werden von ihren Anhängern als echte Alternative zu den gängigen, analogen Währungen gesehen. Möglich gemacht wurden Bitcoin und andere digitale Währungen erst durch die in diesen Zusammenhang immer wieder genannte Blockchain-Technologie. Da das Projekt von Dr. Bauer und Dr. Lechner auf dieser Technologie beruht, ist an dieser Stelle für das bessere Verständnis ein kurzer Exkurs in die Welt der Blockchains notwendig.

Bei einer Blockchain handelt es sich um eine dezentrale Datenbank, die aus einer immer weiterwachsenden Liste an Transaktionsdatensätzen besteht. Indem immer neue Elemente am Ende der Liste hinzugefügt werden, entsteht mittels kryptografischer Verfahren eine „Kette“, die chronologisch linear erweitert wird. Diese Datensätze bilden sogenannte „Blöcke“. Ist ein Block abgeschlossen, wird ein neuer begonnen und an den alten angehängt. Dabei enthält jeder neue Block die Prüfsumme des vorhergehenden Blocks, sodass alle späteren Transaktionen auf früheren aufbauen und diese dadurch als richtig bestätigen und damit die Existenz der früheren Transaktion beweisen. Zudem verwaltet jeder angeschlossene Computer eine 1:1-Kopie der vollständigen Blockchain. Manipulationen von außen wie von innen werden damit so gut wie unmöglich. Die Blockchain kann auch als dezentral geführtes Buchführungssystem verstanden werden, bei dem trotz vieler Teilnehmer Konsens über den richtigen Zustand der Datenblöcke herrscht. …weiterlesen