Rückblick auf die DHd 2020 in Paderborn
Die 7. Jahrestagung des Verbands Digital Humanities im deutschsprachigen Raum fand an der Universität Paderborn statt. Unter dem Motto „Digital Humanities zwischen Modellierung und Interpretation“ zeigte sich an den Veranstaltungstagen das breite Spektrum des Faches.
Modellierung und Modellbildung
Schon bei der Eröffnungskeynote von Julia Flanders aus der Northeastern University wurde der aktuell heterogene Umgang mit dem Begriff ‚Modellierung‘ deutlich (ab 1:22:30).
So ist es nicht verwunderlich, dass nach den letzten Jahrestagungen zur ‚Kritik der digitalen Vernunft‘ 2018 in Köln und ‚multimedial & multimodal‘ 2019 in Frankfurt und Mainz eine starke Sensibilisierung für Begriffsbildung und Begriffsverwendung stattgefunden hat. Dieser Trend war nicht nur in den meisten Sektionen zu spüren, sondern schlug sich auch in der Gründung einer neuen Arbeitsgruppe der DHd nieder. In der AG wird es um die Theorie und Theoriebildung in den Digitalen Geisteswissenschaften gehen. Im neugegründeten Blog soll dann regelmäßig über die Aktivitäten der Gruppe berichtet werden, nachzulesen unter https://dhtheorien.hypotheses.org/
IZdigital Mitglieder auf der DHd2020
Peter Bell, Fabian Offert: Critical Machine Vision. Eine Perspektive für die Digital Humanities
Peter Bell und Fabian Offert fragten nach neuen Spielräumen der Digital Humanities
im Feld des maschinellen Lernens. Dazu dekonstruierten sie etablierte Computer-Vision-Modelle mit Methoden der Bildwissenschaft/Visual Studies.
Günther Görz, Chiara Seidl: A Linked Open Data Platform for Historical Geographic Data
historical understanding of space and the knowledge associated with it.
Anneli Kraft: Das gute Glas – Glasgestaltung im Zeitalter der guten Form
Martin Scholz, Jacqueline Klusik-Eckert: Aufbau und Erfahrungen aus dem Digital Humanities Lab der Universität Erlangen-Nürnberg
Dafür wurde in einem interaktiven Poster das Motto der Tagung spielend umgesetzt: Auf der magnetischen Fläche konnten so unterschiedliche Szenarien durchgespielt werden, um mit den Konferenzteilnehmer*innen in einen aktiven Austausch über Data Literacy, Infrastruktur und Schulungsbedarfe zu kommen.
Diese kreative Lösung wurde dann auch mit dem 2. Platz des Poster-Awards gewürdigt.
Mathias Seuret, Andreas Maier, Vincent Christlein u.a.: The rapid rise of Fraktur
Slides und Data Set
Weichselbaumer, Nikolaus, Seuret, Mathias, Limbach, Saskia, Hinrichsen, Lena, Maier, Andreas, & Christlein, Vincent. (2020). The Rapid Rise of Fraktur, DHD 2020, Data [Data set]. Zenodo. http://doi.org/10.5281/zenodo.3598515
Konferenzabstracts
Nachzulesen sind die vielen Beiträge im umfangreichen Book of Abstracts, dass auch in diesem Jahr wieder in unterschiedlichen Formaten zur Verfügung steht:
Schöch, Christof. (2020). DHd 2020 Spielräume: Digital Humanities zwischen Modellierung und Interpretation. Konferenzabstracts. Christof Schöch. http://doi.org/10.5281/zenodo.3666690