Mittelalterliches Kirchenrecht unter der digitalen Lupe

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PantherMedia / Sebastian Duda

FAU-Historikerinnen und -Historiker erforschen eine der wichtigsten kirchlichen Rechtssammlungen des Mittelalters

Es galt als das kirchliche Rechtsbuch par excellence im 11. und beginnenden 12. Jahrhundert und wirkte als wichtigste Sammlung dieser Zeit bis weit in die Neuzeit hinein: das sogenannte Decretum Burchardi. In einem Forschungsvorhaben, an dem ein Historiker der FAU federführend beteiligt ist und das für 18 Jahre gefördert wird, soll es nun ediert, kommentiert und kontextualisiert werden.

Im Zentrum der Forschung steht das Dekret Bischof Burchards von Worms, der von 1000 bis 1025 das Amt innehatte. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ingrid Baumgärtner (Universität Kassel), Prof. Dr. Klaus Herbers (FAU) und Prof. Dr. Ludger Körntgen (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) sollen drei wesentliche Forschungsziele erreicht werden: Erstens, das Werk soll aus mehreren Perspektiven analysiert werden; zweitens wird die Veröffentlichung einer kritischen Edition online und in Print angestrebt; drittens soll eine international ausgerichtete, digitale Arbeitsplattform zur Texterschließung und Analyse der Wirkungsgeschichte aufgebaut werden.

Das Forschungsvorhaben wurde nun in das Akademieprogramm der Union der deutschen Akademien aufgenommen und wird mit rund 6 Millionen Euro, verteilt über eine Laufzeit von 18 Jahren, gefördert. „Durch die Förderung wird der starke Einfluss des Dekrets anerkannt und gezeigt, wie wichtig eine grundlegende Analyse ist. Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Prof. Baumgärtner. Weiterlesen…